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W124 Coupe goes CarHifi Installation

Die Woche vor Ostern war schon seit Wochen für den Einbau der CarHifi Anlage eingeplant, wobei Montag/Dienstag das Coupe auf dem Hof vom Lackierer stand, damit das hintere Seitenteil wieder ansehnlich wird. Ab Dienstag Nachmittag konnte es aber endlich mit dem Einbau losgehen…


Vor Baubeginn hatte ich mir vorgenommen, mich selber nicht unter Druck zu setzen. Das ist in meinem Fall leichter gesagt als getan, gehöre ich doch eher zu den ungeduldigen Mitmenschen…. Damit alles vernünftig verbaut wird hatte ich im Vorfeld bereits mehrere Tage für die Installation eingeplant, irgendwas ist ja immer und meistens kommt es anders als man denkt.
Was genau an Komponenten verbaut wurde, habe ich bereits in einem anderen Artikel beschrieben.

Tag 0 – Der Bau des Subwoofer-Gehäuse

Nachdem ich das Coupe pünktlich um 0700 beim Lackierer abgegeben hatte, fing ich zu Hause bei einer Tasse Kaffee damit an, das Gehäuse für den Bandpass zu bauen. Da die Holzplatten bereits bei Hornbach auf die benötigten Maße zugesägt worden sind, brauchte ich außer dem Ausschnitt für das Subwoofer Chassis keinerlei Sägearbeiten mehr durchführen. Das Gehäuse habe ich bei leichtem Regenwetter im Wohnzimmer zusammengeschraubt, nur für den bereits erwähnten Ausschnitt musste ich eine kleine Regenpausen abwarten und die Stichsäge draußen bemühen.

Tag 1 – Die Vorarbeiten beginnen

Nachdem ich das Coupe vom Lackierer geholt hatte, konnte ich nach erneutem Einbau der Beru Automatikantenne (dauerte keine 10 Minuten) endlich mit den “wirklich wichtigen” Arbeiten im und am Coupe anfangen 🙂 :

  • Kofferraum strippen
    Sämtliche Verkleidungen im Kofferraum (also linke/rechte Seite sowie Bodenplatte und Verkleidung vor dem Tank) wurden genau wie das (vollwertige) Ersatzrad samt Werkzeug rausgenommen und so der Kofferraum “nackig” gemacht. Und da kam schon der erste unerwartete Stolperstein…
  • Rost entfernen
    Hier und da hatten sich im Laufe der Zeit kleine Rostpickel gebildet. Da die Verkleidungen eh alle raus waren, habe ich den Kofferraum grob gereinigt und die Roststellen mit dem bewährten Pelox RE insgesamt dreimal eingepinselt.
  • Dämmung der Karosserie mit Alubutyl
    Als nächstes stand eine umfangreiche Dämmung der Karosserie Bleche auf dem Programm.Der W124 ist ja wirklich solide gebaut und die Türen fallen satt ins Schloss, aber warum im Kofferraum kein Fetzen Bitumen/Antidröhnmatten ab Werk zum Einsatz kamen, wissen wohl nur die Ingenieure bei Mercedes-Benz.
    Alle größeren Bleichbereiche wurden mit 2mm dickem Alubutyl (teilweise doppelschichtig) beklebt, inklusive dem Tank, der Reserveradmulde sowie den beiden seitlichen Vertiefungen. Da ich nicht abschätzen konnte, wie viel Alubutyl im Kofferraum verschwindet, hab ich die Heckklappe erstmal ausgelassen (da kann ich jederzeit nachträglich beigehen)
  • Ausbau der alten Blaupunkt Triaxe
    Damit der Subwoofer in den Fahrgastraum “atmen” kann, mussten die ollen 8″ Triaxe von Blaupunkt weichen, welche der Vorbesitzer irgend wann mal in die Hutablage eingebaut hatte.
  • Zuschneiden und Anpassen der Bodenplatte
    Nächster Punkt auf der Tagesordnung : Anpassen der Bodenplatte. Dieser Arbeitsschritt dauerte doch recht lange, da ich mich Stück für Stück an die ideale Form der Bodenplatte mittels Stichsäge und Winkelschleifer herangetastet habe. Nachdem die Bodenplatte ihre entgültige Form bekommen hatte, konnte der Subwoofer zum ersten Mal in den Kofferraum gestellt werden
  • Einbau des BR-Rohres
    Erst jetzt war es möglich, die genaue Lage des Bassreflexrohres zu bestimmen und das Gehäuse mit einer passenden Öffnung für das Aeroport zu versehen. Nur so war es ohne großen Aufwand möglich, das Bassreflexrohr genau unter dem Loch in der Hutablage zu platzieren. Also angezeichnet, ausgesägt und den Aeroport montiert.
  • Ausschneiden der Öffnung für die Reserveradmulde
    Als letzte Tat des Tages wurde die “Serviceöffnung” für die Reserveradmulde, welche zukünftig die Endstufe(n) beherbergen wird, ausgeschnitten. Da auch Zugang zur Endstufe bei eingebauten Subwoofer gewährleistet sein sollte, wurde die Form der Öffnung der Gehäuseform des Subwoofers entsprechend angepasst. Eine kleine Unterlattung hält in Zukunft den Deckel der Serviceöffnung.

Tag 2 – Kabel ziehen und Montage

  • Versiegeln der ehemaligen Roststellen
    Die am gestrigen Tag mit Rostentfernter behandelten Stellen wurden mit Silikonreiniger gesäubert und mit Lack gegen erneuten Rostbeginn versiegelt.
  • Einkleben der Bodenplatte(n)
    Die beiden Holzplatten (Reserveradmulde und Bodenplatte) wurden mittels Montagekleber von Pattex punktuell (man weiß ja nie, ob irgendwann mal ein Rückbau stattfinden wird) mit dem gedämmten Bodenblech verklebt.
  • Strom- und Cinchkabel verlegen
    Wieder ein Punkt auf der Liste, der viel Zeit in Anspruch genommen hat. Als erstes habe ich (nachdem entsprechende Verkleidungen für ein besseres Arbeiten im Motor- und Innenraum entfernt wurden) mich dem Stromkabel gewidmet und ein 35mm Kabel von der Batterie (natürlich wie es sich gehört direkt hinter der Batterie mit einer ANL Sicherung abgesichert) in den Kofferraum verlegt wobei ich komplett innen am Schweller der Fahrerseite langgegangen bin. Das Massekabel habe ich direkt im Kofferraum an die Karosserie geschraubt.
    Bei den Cinch- und Lautsprecherkabeln bin ich mittig unter der Mittelkonsole durchgegangen, wobei das letzte Stück bis zur Rücksitzbank eine echte Nervenbelastung war.. So eng alles da… Grrrrr!
    Schlussendlich waren dann aber alle Kabel verlegt und auch die Rücksitzbank sowie die Mittelkonsole vervollständigt, so das ich mich wieder dem Kofferraum widmen konnte.
  • Endstufen montieren
    Die Zapco war bereit, ihr neues Quartier zu beziehen und mit der Hilfe von einem Akkuschrauber und 4 kleinen Spaxschrauben war sie schnell unverrückbar mit der Bodenplatte in der Reserveradmulde verbunden. Aber was war DAS denn nun wieder?
    War ja klar, das mich Murphys Law auch am 2. Tag nicht in Ruhe lässt… Nun stellte sich heraus, dass das 35mm Pluskabel genau 30cm zu kurz war. Also nix mit “heute noch Musik hören”, sondern bis morgen warten und sehen, was ich hier in der Gegend an Kabeln/Verteilern bekomme.
  • Übrige Kabel soweit anschließen
    Damit die restlichen Stunden des Tages nicht ungenutzt verstreichen, habe ich noch die Lautsprecherkabel konfektioniert (-> mit Gabelschuhen versehen) und zusammen mit den Cinchkabeln an die Zapco angeschlossen,

Tag 3 – Endlich : Die Anlage gibt Lebenszeichen von sich

  • Beschaffung der noch benötigten Kabelenden
    Erste Amtshandlung um Punkt 0900 am dritten Tag war der Besuch des örtlichen Elektromarktes in der Hoffnung, das es dort noch eine kleine CarHifi Abteilung gibt. Die gab es und zwei Verteilerblöcke von Dietz sowie 10mm Kabel wechselten den Besitzer. Also wieder nach Hause, die Anlage will endlich aktiviert werden.
    Wieder zu Hause wurden die neu erworbenen Verteilerblöcke neben die Zapco geschraubt , die 10mm Kabel konfektioniert und alles zusammen entsprechend verkabelt.
  • Der Subwoofer zieht ein
    Nur noch eine Sache vor der lang ersehnten Inbetriebnahme : Der Bandpass wurde in den Kofferraum gestellt und ebenfalls mit der Zapco verbunden.
  • Erster Soundcheck
    Nachdem die Batterie wieder angeklemmt war, wurden die wichtigen Einstellungen am Radio vorgenommen (Trennfrequenzen Frontsystem/Subwoofer, grobe Einstellung der Laufzeitkorrektur) und den ersten Hörungen stand nichts mehr im Wege – finally!

Die Hörsession fiel doch deutlich umfangreicher aus als ursprünglich geplant, nach ca. zwei Stunden bin ich doch schon mit einem breiten Grinsen wieder aus dem Coupe ausgestiegen. Genau SO hatte ich mir den Klang im Auto vorgestellt 😀

Tag 4 – Optische Verschönerung und wieder Alubutyl

Nachdem meine ToDo Liste zum Thema CarHifi Installation so gut wie abgearbeitet war, stand heute “nur” noch die Optik auf dem Zettel.

  • Bekleben der Bodenplatte und des Subwoofers mit Filz
    Mittels doppelseitigem Klebeband und Würth Sprühkleber habe ich die Bodenplatte sowie den Bandpass mit Akustikfilz aus dem PA Bereich bezogen, welcher sich wirklich gut verarbeiten lies. Da heute Feiertag ist, ist die Abdeckplatte für die Serviceöffnung noch unbezogen. Warum? Ganz einfach, es muss rundherum noch gut 3mm abgesägt werden um die Dicke vom Flies auszugleichen. Und da ich keinen Krach mit den Nachbarn wollte, habe ich die Arbeit auf nächste Woche vertagt.

Noch zu erledigende Restarbeiten

Ein paar Arbeiten habe ich in den vier Tagen zeitlich nicht umsetzen können, daher werden sie in naher Zukunft in Angriff genommen :

  • Abdeckung der Löcher in der Hutablage
    Aktuell klaffen in der Hutablage noch die zwei Löcher, die die Triaxe hinterlassen haben, wobei ein Loch als Verbindung des Subwoofers in den Innenraum dient. Hier werde ich kleine, dünne Brettchen (3-8mm dick) anfertigen und mit Akustikstoff beziehen, so das die Löcher verschwinden und die Optik schon unauffällig wird.
  • Abdeckung der Serviceöffnung anpassen und beziehen
    Die Platte muss noch mit der Kreissäge etwas angepasst werden, danach wird sie mit Vließ bezogen – ich denke mal, das das eine Sache von maximal 2 Stunden Arbeit (wenn überhaupt) ist.
  • Optisches Finish der Reserveradmulde
    Aktuell zeigt sich die Halteplatte der Zapco noch im besten MDF Finish, wobei die Optik beim kommenden Einbau einer leistungsstärkeren Subwoofer-Endstufe dem Umfeld (sprich Teppich) angepasst wird.
  • Dämmung der Heckklappe mit AlubutylObwohl bei der Musikwiedergabe weder außen noch innen wahrnehmbar, ist die Heckklappe ebenfalls nicht ab Werk gedämmt. Da der “Klang” beim Schließen der Klappe mehr nach altem Polo als nach Mercedes klingt, werde ich da auch noch mal optimieren müssen
  • Alternatives Bandpassgehäuse bauen
    Durch die Form wirkt der Bandpass aktuell wie ein Fremdkörper im Kofferraum. Ich werde in den nächsten Wochen mich mal hinsetzen und versuchen einen Bandpass mit identischer Abstimmung zu designen, der über die gesamte Breite geht und dafür nicht so tief baut. Klanglich wird das keinerlei Änderungen mit sich bringen, wirkt aber (hoffentlich) optisch weniger auffällig.
  • Dämmung der Heckablage mit Alubutyl
    Klopft man auf das Metall der Heckablage wird schnell hörbar, das auch hier Alubutyl verklebt werden sollte. Da ich im Kofferraum jeden mm an Höhe gebraucht habe, werde ich die Hutablage vom Innenraum her bekleben. Da die Rücklehnen der Rücksitzbank im Sommer zwecks Reparatur eh zum Sattler kommen werde ich dann auch die Hutablage ausbauen und das Metall umfangreich ruhig stellen

Fazit der letzten Tage

Der Einbau hat sich trotz des ein oder anderes Wutausbruchs (Kabelverlegen ist nicht so mein Ding) voll und ganz gelohnt. Spielten die Andrians am Radio schon sehr räumlich (wenn auch Bassarm), so ergänzt der Subwoofer die 13er nach unten hin perfekt. Der Bandpass reicht extrem weit runter (die Simulation hatte Recht) und spielt bereits mit den ca 180W, welche zwei der vier Kanäle der Zapco in Brücke leisten (für meine alten Ohren) echt laut 🙂
Da die Zapco neben dem Sub auch das Frontsystem befeuert haben auch die Andrians an Dynamik und maximaler Lautstärke ordentlich zugelegt.
Sollte mal der Kofferraum in seinem ganzen Volumen benötigt werden, kann der Subwoofer jederzeit entnommen werden (es müssen nur 4 Schrauben der Haltewinkel entfernt werden)

Apros pros laut : Das System spielt sehr ausgewogen und meinen Ohren nach schon sehr audiophil (wobei eine genaue Justage der Laufzeitkorrektur sowie des Frequenzganges noch erfolgen wird). Wenn es mal lauter sein darf, setzt die Anlage den Dreh am Lautstärkeregler problemlos und stressfrei in höheren Pegel um – gar nicht auszudenken, wenn der Sub irgend wann mal so 500-1000W RMS zur Verfügung bekommt.


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3 Gedanken zu „W124 Coupe goes CarHifi Installation“

  1. Hallo,
    wie lange sind denn ca. Die Stromkabel und Cinch Kabel? Gerade das cinch Kabel soll man ja so kurz wie möglich halten, deswegen bin ich unsicher wie viel reichen würde.

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